1000 km auf Zwift

ZRG Fahrer Christoph Krieger plant den Ride am 23.Oktober 2020!

Wir haben ihn gefragt wie er auf die Idee kam 1000 km auf Zwift fahren zu wollen.
 

Durch Zwiftpower (Rankings – Records) bin ich irgendwie auf die Hells 500 aufmerksam geworden und zufällig, ohne danach zu suchen, kam kurz darauf ein Facebook Hinweis auf eine Everesting Veranstaltung für einen guten Zweck. Die Everesting Hope Challange am 27.06.2020. Da ich neugierig war, ob ich das schaffen kann, habe ich mich angemeldet und tatsächlich in 16 Stunden die 8848 Höhenmeter gemeistert und nebenbei ein paar Spendengelder für „Hope for Justice“ sammeln können. Für diese Veranstaltung habe ich einen riesen Aufwand betrieben und, soweit es möglich war, alles bis ins letzte Detail geplant. Von der Pacingstrategie bis hin zum minutiösen Ernährungsplan war alles dabei. Letztendlich stellte sich heraus, dass das zwar alles ganz nett war, aber durch die unglaubliche Motivation durch die Veranstaltung selbst (Live-Interviews, Berichterstattung, Übertragung, Zoom, …) ich bei Weitem mehr leisten konnte als gedacht und ich somit das meiste der Planung ohnehin über Board werfen konnte.
Im Sog dieser Veranstaltung und dem Frust, dass andere Veranstaltungen in diesem Jahr abgesagt wurden wollte ich nun den nächsten Schritt gehen und den 10k ROAM fahren. Sprich 400 km und 10.000 Höhenmeter in unter 36 Stunden. Als unerfahrener Rennradfahrer bietet sich sowas für mich natürlich an, da ich zum Einen jederzeit abbrechen kann und ich zum Anderen aber auch keine Unterstützung habe wenn ich das im realen Leben versuchen würde.
Geschafft habe ich dann das Ganze in knapp 33 Stunden wobei ca. 27 Stunden davon die reine Fahrzeit war. Diesmal habe ich auf großartige Vorbereitung verzichtet. Die größte Herausforderung bei diesem Versuch war, dass ich komplett alleine gefahren bin. Nicht einen einzigen Meter wurde ich von irgendjemanden begleitet. Da ich mit der  Streckenwahl mit Innsbruck und Frankreich keine aktiven Gastwelten auswählte, musste ich für diese Tage den „World Hack“ machen. Somit war es doch eine sehr einsame Fahrt. Und daher war ich doch das eine oder andere Mal in Versuchung aufzuhören. Vor allem nach einer Portion Schlaf, war das wieder auf den Drahtesel Steigen eine wahre Tortur. Aber irgendwie habe ich es trotzdem durchgezogen.
Naja, und wie es dann so ist, dachte ich mir danach, dass wenn die 10.000 Höhenmeter nicht gewesen wären, dass in etwa umgelegt auf flache Kilometer mit den restlichen 400 km zusammen so zwischen 600 und 700 Kilometer gewesen wären. Und von 700 km ist es ja nicht mehr weit auf 1.000 km. Und da das Ego natürlich auch immer so eine Sache ist sollten es nun 1006,2 Kilometer werden. Die Antwort warum findest du hier:
Und da ich sowieso schon fahre, möchte ich das wieder mit einer Spendenaktion verbinden. Diesmal für das Kinderhilfswerk.
Ich werde diesbezüglich auch auf Facebook einen Spendenaufruf starten. Jeder einzelne Euro der gesammelt wird ist wertvoll!
Wenn alles glatt läuft möchte ich das Ganze in unter 48 Stunden fahren. Natürlich ist das eine Ewigkeit im Vergleich zu erfahrenen und ambitionierten Radsportlern aber für mich dennoch eine Leistung auf die ich stolz sein kann und eine Erfahrung die mir niemand mehr nehmen kann. Da ich keine Angst davor habe es nicht zu schaffen, kann ich nur gewinnen, ganz egal was kommt. Natürlich hoffe ich, dass ich zumindest nicht technisch gebremst werde, sondern eher an meine persönlichen Leistungsgrenzen scheitere. Oder es ganz einfach schaffe.

 

Wie lange hast du dich auf das 1000KM Event vorbereitet?

Speziell vorbereiten muss ich mich aufgrund der 2 Everesting Fahrten in den letzten Monaten eher nicht mehr. Zumindest bin ich guter Dinge das nicht tun zu müssen. Beim Essen und Trinken setze ich auf Bewährtes und werde da keine Experimente wagen. Ich versuche meist relativ viel Kohlehydrate mit dem Trinken aufzunehmen. Dazwischen abwechselnd Müsliriegel, Nudeln, Bananen, Liquid Gels und ab und an, damit ich mal einen anderen Geschmack im Mund haben eine Cola oder Red Bull. Einen Plan erstelle ich mir diesmal aber nicht mehr. Musik ist für mich ein wesentlicher Bestandteil des Indoor Fahrens. Musikalisch bin ich allerdings irgendwo in den 80ern und 90ern stehen geblieben und ich hätte es nie für möglich gehalten, aber mittlerweile höre ich auch öfters deutschen Schlager. Der Peinlichkeiten nicht genug, singe und tanze ich phasenweise am Rad während der Fahrten wenn ich gerade besonders motiviert bin und Spaß habe.

 

Fährst du auch offline so lange Strecken?

Offline war meine längste Fahrt die oben erwähnten 368 Kilometer. Ich hoffe, kommendes Jahr wird es besser, denn mein Ziel wäre es im nächsten Jahr den österreichischen 24h Cup (3 x 24h Rennen zu einer Gesamtwertung) zu fahren. Da ich nicht sonderlich stark und nicht sonderlich schnell und schon gar nicht sonderlich mutig und auch nicht technisch erfahren auf den Rennrad bin und ich es eher mit der Angst zu tun bekomme, wenn ich schnellere, kurvige Bergabpassagen fahre, habe ich mich ganz bewusst für meine Leidenschaft für Langstrecken entschieden. Ich bin ja jetzt erst nach 2 Jahren regelmäßig auf Zwift von Kategorie D in C gerutscht. Voraussichtlich werde ich da wohl relativ lange verweilen, wenn kein Wunder geschieht.

 

Fährst du für einen Verein?

Im echten Leben fahre ich eigentlich als Einzelkämpfer, da in meinem in der Umgebung wohnenden Freundeskreis niemand Rennrad fährt oder überhaupt sportlich ist. Von daher gehöre ich auch keinem Verein an. Lediglich bei Rennen bzw. Veranstaltungen fahre ich für das Team Malziland. Das Team Malziland ist allerdings eine reine Erfindung und nicht real und würde jetzt eine längere Erklärung bedürfen um den Hintergrund zu verstehen. Nur soviel: Im Malziland ist alles mit Gedankenkraft möglich und es gibt 3 Dinge die es nicht gibt!

 

Gibt es ein Motto oder einen Slogan für deine 1000Km Fahrt?

Als Slogan verwende ich „Mein Leben in 2 Welten“, da das aus vielerlei Hinsicht für die Fahrt passt.
Ich fahre in etwa gleich viel in der realen und der virtuellen Welt und in der virtuellen Welt benötigt man dennoch die Fähigkeiten aus der realen Welt und in der realen Welt kann man die Erfolge aus der virtuellen Welt auch für sich nutzbar machen. Es verschwimmt, auch wenn viele das Radfahren „am Computer“ belächeln und nicht ernst nehmen.
Schön wäre es für den einen oder anderen Streckenabschnitt etwas Begleitung zu finden. Der Speed wird allerdings relativ überschaubar sein. Ab und an mal was auf Facebook schreiben. Aus meiner Erfahrung hilft das recht gut um über die Tiefpunkte zu kommen. Und vielleicht lässt sich auch etwas Geld für die gute Sache generieren.

 

Hardfacts:
Alter: 41
Gewicht: 77kg
Größe: 171cm
Gesamtkilometer: 17.600km
Gesamte Höhenmeter: 190.000 hm
Kilometer 2020: 6.800 km
Höhenmeter 2020: 82.500 hm
FTP: ~ 215
Du möchtest Christoph bei seiner Fahrt unterstützen? Dann folge ihm auf Zwift und wenn du am 23. oder 24.10.2020 selbst fährst, kannst du nach der Anmeldung auf Zwift auf „Fahre mit Christoph Krieger“ klicken und Zwift platziert dich direkt in seiner Nähe. Einer gemeinsamen Fahrt, und sei es nur für ein paar Kilometer, steht dann nichts mehr im Weg. Und wie wir ja von den zahlreichen ZRG-Gruppenrides wissen, ist die Fahrt in der Gemeinschaft kurzweiliger und die Schmerzen sind leichter zu ertragen.
Über den Autor Stephan Picker

Seit 1990 im Radsport aktiv. Bis 2000 quer durch die Kategorien: MTB, Bahn, Strassenradsport danach nur noch im Strassenradsport. Ab Frühjahr 2015 zusätzlich Indoor Cycling.

Lieblingsrennen: Cyclassics Hamburg
Bevorzugtes Profil: 60-80km flach/wellig gerne mit Sprintankunft.
Jahresleistung: 15-18.000Km