Interview mit Roman Kuhn

Seit wann fährst du Rad und wie bist du zur ZRG gekommen? 
So richtig intensiv fahre ich erst seit April 2018. Ich bin früher viel gelaufen und habe Handball und alle möglichen Ballsportarten gespielt. Nachdem der Arzt meinte, dass Laufen aufgrund der Knieprobleme nicht mehr in Frage kommt, bin ich dann notgedrungen aufs Rad gestiegen. Zur ZRG kommt man dann ja zwangsläufig, wenn man auf Zwift unterwegs ist. Natürlich fahre ich auch bei anderen Teams mal mit, wenn mir das von der Zeit und dem Tempo passt. Aber bei den ZRG Rides fühle ich mich zuhause. Ich schätze den Umgang miteinander und auch wie die Leader versuchen, das jeweilige Tempo zu halten. Wohlwissend, dass man es nicht jedem Fahrer oder Fahrerin recht machen kann.

Was machst du bei der ZRG?
Derzeit teile ich mir mit anderen Leadern den Basics-Ride am Mittwoch. Für mich ist das eine schöne Grundlagen-Einheit und natürlich macht es auch Spaß, so eine große Gruppe zu führen. Nebenbei arbeite ich im Hintergrund an ein paar ZRG-Projekten mit.

Was ist dein Lieblingsevent online/offline?
Da bin ich eigentlich nicht festgelegt. Ich mag Gruppenfahrten, trainiere aber auch individuell. Rennserien finde ich grundsätzlich interessant, schaffe es aber leider nicht immer, jede Woche zur gleichen Zeit am Start zu stehen. Trotzdem verfolge ich teilweise auch die Streams. Auch Events über mehrere Wochen finde ich gut, wenn es genügend Termine gibt, um die einzelnen Etappen zu absolvieren. Da bin ich auch gerne dabei. Im TV verfolge ich mehr die großen mehrwöchigen Rundfahrten.

Wie oft trainierst du?
Ich fahre ca. 8 Stunden in der Woche.

Fährst du mehr Rolle oder mehr draußen?
Derzeit fahre ich fast ausschließlich auf der Rolle. Ich habe aber letztes Jahr bei einem „Trainingslager“ auf Mallorca Blut geleckt und schaue mich gerade nach einem Bike um, um dann auch draußen Kilometer zu sammeln.

Zu welcher Art Fahrer zählst du dich?
Ich habe ja erst spät mit dem „intensiven“ Radfahren begonnen und bewege mich da deutlich im Hobbybereich ohne große Ambitionen. So richtige Stärken habe ich auch keine. Ich fahre lieber etwas weiter als schnell und sehr gerne auch bergauf.

Hast du sportliche Ziele für 2020 die du uns verraten möchtest.
Konkrete Ziele habe ich keine. Mir macht es einfach Spaß zu fahren. Trotzdem versuche ich natürlich, einen guten Mix aus unterschiedlichen Belastungen hinzubekommen. Ein Ziel wäre vielleicht, fest zur Cat B zu gehören.

Was würdest du im Radsport anders machen, hast du Visionen oder Ideen?
Draußen bei den Profirennen finde ich es etwas schade, dass der Instinkt der Fahrer nicht mehr so zählt. Jeder Fahrer hat einen Knopf im Ohr, einen Watt- und Pulsmesser und kennt seine entsprechenden Werte. Verbieten würde ich die Dinge nicht. Für den Zuschauer wäre es aber bestimmt interessant, wenn diese Werte mit übertragen werden würden. Auf Zwift wird es Zeit, dass endlich die Kategorien bei Rennen entsprechend durchgesetzt werden.

Hast du etwas was du schon immer mal loswerden wolltest?
Liebe leichtgewichtige Mitfahrer, wenn ihr über 20 kg weniger wiegt als ich, dann müsst ihr bei einem flachen Ride, der für 2,3 Watt/Kg ausgeschrieben ist, trotzdem etwas mehr treten, um mit dem Feld mitzufahren. Das liegt nicht an den Mitfahrern und auch nicht am Leader. Umgekehrt treten ja auch die schweren Jungs etwas weniger. Und auch Leader sehen nur die 100 Fahrer in der direkten Nähe.

Du hast einen eigenen YouTube Kanal, erzähl uns doch mal was da so läuft und wie du dazu gekommen bist.
Als Leader lese ich natürlich auch in der ZRG Facebookgruppe mit und versuche da, wie alle anderen ZRGler auch, zu helfen. Irgendwann ist mir dann aufgefallen, dass sich Fragen immer wiederholen und gerade Einsteiger eben immer die gleichen Probleme haben. Daraufhin habe ich aus einer Laune heraus angefangen, diese Probleme und die dazugehörigen Lösungen in Videos zu behandeln und auf meinem Kanal EDELHELFER online zu stellen. Ich muss jedoch gestehen, dass ich den Aufwand deutlich unterschätzt habe und doch einige Zeit dafür investieren muss. Natürlich macht es aber auch Spaß und wenn ich damit anderen Leuten helfen und den Einstieg in diesen tollen Sport erleichtern kann freut mich das.

Parallel dazu kümmere ich mich auch um die FAQs auf der Webseite des ZRG Cycling Club. Ich habe das Glück, dass meine Frau und mein Sohn mich bei diesen Projekten unterstützen und Verständnis dafür haben, denn inzwischen nehmen sie schon einen erheblichen Teil meiner Zeit neben dem Training in Anspruch. So ein Kanal lebt natürlich, wie die ganze ZRG Community auch, vom Mitmachen und dem Feedback. Daher würde ich mich über Feedback, vielleicht sogar ein Abo oder auch Vorschläge zu meinem YouTube-Kanal, freuen. Neben den bestehenden Einsteiger-Videos bin ich da auch für andere Ideen offen.

Ride On!